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Mein Leben: eine Heldenreise

Warum wir alle Merkmale einer Heldenfigur in uns tragen

 

Vor wenigen Tagen habe ich zusammen mit dem Schauspieler Michael Dietrich und dem Musiker Florian Schwartz in München unser erstes Heldenreise-Seminar veranstaltet. Zweimal hatten wir es wegen Corona verschieben müssen, aber wir sind drangeblieben und hatten nun mit 10 Teilnehmenden eine ganz wunderbare Premiere, von der ich immer noch ganz erfüllt bin.  
„Heldenreise“? Ich kann mir vorstellen, dass viele von Ihnen beim Lesen dieses Wortes, auf das Sie auch hier auf meiner Webseite im Bereich „Leben entdecken“ stoßen und zu denen ich auch Trancen anbiete, erst einmal stutzen. Versteckt sich unter dem Etikett Seminar eine Reise? Müssen Sie für die Teilnahme eine Heldin oder ein Held sein – und dabei gar heldenhafte Taten vollbringen? Und ist der Begriff „Held“ nicht eher etwas aus der Zeit gefallen? Haben nicht schon genug vermeintliche Helden Unheil gestiftet?
Um all das geht es mir nicht. Ich bin kein Reisebüro, und unser Seminar fand weder in einem Seilgarten noch in einem Dschungelcamp statt, und es war auch nicht so etwas wie ein Draufgänger-Recruiting.

Merkmale einer Heldenfigur

Wenn ich wie in diesem Seminar mit dem Begriff der Heldenreise arbeite, habe ich andere Helden im Sinn als die, an die wir bei diesem Begriff zumeist denken. Ich meine damit Helden, die – wie Sie und ich – von den meisten von uns wenig oder gar nicht als solche wahrgenommen werden. Helden, die für andere Menschen unauffällig ihr Leben gelebt haben und sich selbst als ganz normal betrachten. Die unspektakulär, mit persönlichen Missgeschicken und oft liebenswerten Fehlern ihren Lebensweg verfolgen.
Ihr persönliches Scheitern ist nichts Besonderes, denn es gehört zu ihnen und ist ein Teil ihrer Lebensgeschichten. Diese Helden haben nie ihr Ziel darin gesucht, Helden zu werden. Sie sehen sich nicht als Helden und wirken auf ihre Umgebung auf den ersten Blick auch nicht so, sie möchten nur ihr Leben leben.
Und doch bin ich der Überzeugung: Wir alle tragen, hinter der Kulisse des Durchschnittsmenschen verborgen, alle Merkmale einer Heldenfigur in uns. Einer Heldenfigur, wie sie seit Menschengedenken in allen Kulturen zuhause ist. Diese Heldenfiguren erzählen uns von Glückserfahrungen und Krisen, von Krankheit und Leid, vom Lernen und Werden unserer Helden.

Gefahren und Herausforderungen

Wenn sich eine Heldenfigur auf den Weg macht, folgt sie dem Ruf des Abenteuers und verlässt ihre gewohnte Welt. Dann erwartet man von ihr, dass sie große Taten vollbringt und über sich selbst hinauswächst. In der Regel verlässt sie die Gemeinschaft nicht ohne einen bedeutenden Anlass, manchmal sogar etwas unfreiwillig aufgrund einer für alle bedrohlichen Situation.
Ihre Reise führt sie in eine neue Welt, dorthin, wo sie sich nicht auskennt. Hier lauern Gefahren und Herausforderungen, die ihr Leben oder die Welt als solche bedrohen und die es zu überwinden gilt. Hier gibt es Widersacher, Gestaltwandler aber auch Verbündete. Es gilt Prüfungen zu bestehen und daran zu wachsen.
Eine Heldenfigur ist davon überzeugt, dass es noch etwas Größeres gibt als sie selbst und ihr Ego. Sie zeichnet sich durch ihre vorübergehende Bereitschaft aus, die Gemeinschaft, in der sie zuhause ist, zugunsten des „Rufs“ zu verlassen, um später mit den Errungenschaften ihrer Heldenreise wieder zurückzukehren und die Früchte ihrer Arbeit zu teilen.

Die zentralen Fragen des Menschseins

Der Literaturwissenschaftler Joseph Campbell hat mit anthropologisch und psychologisch geschultem Blick analysiert, dass die Mythen von Kulturen auf der ganzen Welt spezifische Charakteristiken aufweisen, die sich in ihrer Grundstruktur ähneln. Heldentypen wie Odysseus, König Artus, Karl Mays Winnetou, James Bond, die Marvel-Comicfigur „Spider-Man“, Pippi Langstrumpf oder Hippolyte als Amazonenkönigin zeichnen sich zwar durch individuelle charakterliche Unterschiede aus. Doch sie haben auch gemeinsame Persönlichkeitseigenschaften wie Mut und Entschlossenheit, Ehrlichkeit und Integrität.
Ohne es zu wissen oder geplant zu haben, sind wir Menschen in unterschiedlichen Klimazonen, Religionsgemeinschaften und Lebensformen mit ähnlichen Grundthemen beschäftigt. Immer wieder geht es uns um die zentralen Fragen des Menschseins: Was ist unser Platz in der Welt, was ist wichtig, worauf kommt es im Leben an, was macht glücklich, was ist überhaupt der Sinn des Lebens?
Auch wir Durchschnittsmenschen setzen uns mit uns selbst und unserem Leben aktiv auseinander und treffen immer wieder wichtige Lebens-Entscheidungen, leben – und hadern zeitweise – mit den Konsequenzen. Als Schöpfer oder Schöpferin kreieren wir unser Leben gemäß der an uns gestellten Aufgaben immer wieder neu – und gestalten damit unsere Heldenreise!

Mut zur Entdeckung

Und noch etwas anderes kann uns ganz normale Menschen zum Helden machen: Die heldenhafteste Tat für uns Menschen besteht darin, den Mut zu einer Entdeckung aufzubringen: der Entdeckung dessen, was wir sind und was wir gerne wären. Denn wir nehmen nur einen kleinen, manchmal trügerischen Teil unseres Ichs wahr und haben keine Ahnung, was uns wirklich in unserer Gesamtheit ausmacht. Gerade aber das zu entdecken, ist das Ziel der Heldenreise – und im Miniaturformat – unserer Heldenreisen-Seminare.
Die Frage „Was ist mir wirklich wichtig?“ wird in jeder Heldenreise, wurde auch in diesem Seminar immer wieder aufs Neue gestellt und auf viele verschiedene Weisen beantwortet. Welche Antwort die wahrhaft Richtige ist, ist hierbei nicht die Frage, denn jede Antwort hat ihre Berechtigung.  Es sind immer die jeweiligen individuellen Menschen, die ihre eigene Wahrheit in den Begegnungen mit ihrer eigenen Lebendigkeit selbst finden und definieren.

Entdeckung eines neuen Lebens

Wenn es um Veränderungen und neue Erfahrungen geht, ist die Heldenreise ein ausgesprochen gutes Format für die Entdeckung eines neuen lohnenswerten Lebens, das wir Helden – also wir alle als Hauptfiguren unseres Lebens – führen können, es bis dato aber noch nicht wagen, aufgrund von äußeren Normen nicht dürfen, nicht für möglich halten.
Diese Heldenreise ist IHRE Reise. Niemand außer Ihnen kann sie unternehmen, und niemand anderer weiß, über welche Stationen sie gehen und zu welchem Ziel sie führen wird. Sie ist Ihr persönliches Abenteuer, bei dem Sie niemand – auch nicht ich – begleiten kann.
Aber ich kann Sie mit so einem Seminar dabei unterstützen, diese Reise anzutreten. Und Sie und die anderen Seminarteilnehmer können sich gegenseitig unterstützen. Das fand ich auch in unserem ersten Heldenreisen-Seminar besonders schön. Es entstand ein wunderbares Gemeinschaftsgefühl, das Bewusstsein: „Ich bin ja gar nicht allein unterwegs, wir sind alle auf unseren Heldenreisen und ich kann hier anderen Helden, Verbündeten und Mentoren begegnen und auch selbst Mentor/In sein.“
Die gemeinsame Erfahrung, uns unsere Lebensgeschichten als Heldenreisen zu erzählen, bringt uns weiter, wir lernen, darauf zu vertrauen, dass das Leben für uns Gutes bereithält und es normal ist, dass es dabei auf- und abgeht.
Wir haben an diesem Wochenende viel über die Struktur der Heldenreisen erfahren, haben im Gespräch und in Trancen erlebt, was das mit uns zu tun hat, sind kreativ gewesen, haben viel gelacht und manchmal auch geweint und, wie es eine Teilnehmerin am Ende ausdrückte, „die Leichtigkeit des Lebens“ wiedergefunden in all dem Trubel, den unser Leben sonst so mit sich bringt.

 

Wenn Sie Interesse an unserem Seminar haben, können Sie hier weitere Informationen finden.