Juni 2024
Vertrauensbildende Maßnahmen
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser? Ich finde, dass wir diese Aussage umdrehen und sagen können: Kontrolle mag manchmal sinnvoll sein – aber Vertrauen ist viel besser!
Denn das Bedürfnis nach Kontrolle und Absicherung ist eine Krücke, nach der wir bei fehlendem Vertrauen greifen. Dahinter steckt die Idee, dass wir das Leben möglichst sicher machen, dass wir alles vorhersehen, steuern und in der Hand haben wollen, weil wir denken, das Leben würde dann leichter. Doch das Leben konfrontiert uns immer wieder mit Herausforderungen, die wir nicht vorhersehen und einplanen und gegen die wir uns nicht absichern können.
Beim Navigieren durch diese Unsicherheiten und Ungewissheiten hilft uns vor allem Vertrauen – doch in wen oder was? Die simple Antwort lautet: in uns selbst und in unser Wirken. Aber wir Menschen tun uns manchmal schwer damit, uns selbst wie auch anderen Menschen zu vertrauen. Dafür kann es Gründe in Erfahrungen geben, die Vertrauen enttäuscht haben oder gar nicht erst entstehen ließen.
Wie wir Erfahrungen, ob als gut oder schlecht, als Ressource oder als Belastung abspeichern, ob wir wegen ihnen an Vertrauen verlieren oder ob wir aus ihnen neues gewinnen, hat damit zu tun, wie wir sie für uns situativ wahrnehmen, interpretieren und verankern.
In der Regel sind es die schmerzlichen Erfahrungen, aufgrund derer wir uns schützen und unsere Herzen verschließen. Doch das wird mit der Zeit zu einem Problem, weil wir dann keine neuen Erfahrungen machen, die uns helfen, Vertrauen erneut aufzubauen.
Dennoch ist das niemals das Ende, denn wir alle haben die Fähigkeit zu vertrauen in uns, sie ist viel größer, als wir meistens meinen. Wir schöpfen sie nur nicht ausreichend aus. Wie aber können wir wieder Zugang zu unserer Vertrauensfähigkeit finden und gute Vertrauenserfahrungen machen?
Vertrauen in Lösungen
Zunächst sollten wir weiter differenzieren: In wen oder was haben wir Vertrauen und an welchen Stellen fällt es uns schwer, Kontrolle abzugeben? Wir können es in verschiedene Richtungen entwickeln:
- in uns selbst (zum Beispiel in unseren Körper, unsere eigenen Gedanken, Gefühle und Handlungen)
- in die Menschen, die wir kennen und die uns nahe stehen (Familie und Freunde)
- in Menschen oder Systeme, die uns nicht nahestehen und denen wir dennoch vertrauen (zum Beispiel entfernte Arbeitskollegen, von uns beauftragte Experten wie einen Bergführer oder einen Zugführer oder Piloten)
- oder –groß gedacht –grundsätzlich in die Welt und in das Leben.
In die Welt und in das Leben und vielleicht auch in fremde Menschen nicht zu vertrauen, dafür scheint es heute triftige Gründe zu geben, wenn wir an Themen wie die uns umgebenden Kriege, den Klimawandel oder an Länder voller Armut und Kriminalität denken. Diese verunsichernden Themen kann man keinesfalls ausblenden oder wegdiskutieren, und deswegen plädiere ich auch nicht für bedingungsloses Vertrauen in alles und jede/n, mit dem dann plötzlich alles gut wäre.
Das hätte eher etwas mit Schönfärben, Weggucken und Verdrängung zu tun. Gleichzeitig ist es gerade, angesichts so vieler Probleme um uns herum, die nicht „mal so eben“ zu lösen sind, besonders wichtig und notwendig, Lösungen zu finden, auf die wir uns einlassen – was uns aber nur gelingen kann, wenn wir das Vertrauen entwickeln, dass es sie tatsächlich gibt.
Was das Vertrauen in uns selbst und uns nahestehende Menschen betrifft, so verfügen viele von uns glücklicherweise über ein Urvertrauen, das sich bereits in der Kindheit in der Geborgenheit des familiären Umfelds mit der Erfahrung entwickelt hat, dass die Welt es gut mit uns meint und dass wir mit unseren Talenten und Fähigkeiten in der Welt etwas bewirken können. Das kann uns später, im weiteren Leben, auch durch schwierige Situationen tragen.
Geborgenheit oder getragen Sein zusammen mit der eigenen Selbstwirksamkeit zu erfahren: Das sind die beiden dabei wichtigen Aspekte. Wir bringen uns ein und die Welt geht in Resonanz mit uns, wir haben das Vertrauen, dass das, was wir einbringen, auch irgendwie gut und nützlich ist. Es ist eben nicht egal, ob wir da sind oder nicht. Wenn dann manchmal dennoch Dinge passieren, die dazu nicht passen, dann ist das situativ halt einmal so, aber das wird nicht wirklich die Festen dessen erschüttern, was wir an Vertrauen in uns als kleine Kinder schon gelernt haben – höchstens etwas daran rütteln.
Doch natürlich gibt es auch viele Menschen, die diese Ursuppe vielleicht nicht in ausreichendem Maß kosten konnten und daher nicht mit einem selbstverständlichen Grundvertrauen ausgestattet sind. Und selbst wenn wir aus der Kindheit Vertrauen mitgebracht haben, machen wir natürlich auch später Beziehungs- oder andere Erfahrungen, die an diesem Vertrauen kratzen.
Unscheinbares Thema
Dass sich viele von uns mit dem Vertrauen oft so schwertun, liegt vielleicht auch daran, dass es ein eher unscheinbares Thema ist, das sich erst bei einem Verlust bemerkbar macht. Denn meistens merken es wir nicht, wenn wir in der Fülle des Vertrauens sind – sondern erst, wenn es uns daran mangelt.
Das ist ein wenig so wie bei einem Spaziergang durch einen Wald. Dort gibt es ja manchmal so kleine Bäche mit improvisierten Brücken, die nur aus Holzstämmen bestehen. Wenn Sie da frohgemut drüber schreiten, sind sie einfach auf der anderen Seite und denken nicht weiter darüber nach, wie Sie das geschafft haben und ob hier so etwas wie Vertrauen mit im Spiel war.
Wenn Sie aber anfangen, sich zu überlegen, ob Sie da möglicherweise herunterfallen könnten, ob der Baumstamm vielleicht zu glatt ist oder ob Ihre Schuhe genug Profil haben, werden Sie unsicher und spüren das fehlende Vertrauen in diese sogenannte Brücke und in Ihre Fähigkeit, sie zu überschreiten.
Das Gemeine daran ist, dass wir also dann, wenn wir Vertrauen besonders benötigen, weil es uns fehlt, gar nicht wissen, wie wir es entwickeln können – so halten wir nach zusätzlichen Absicherungen Ausschau oder wir entscheiden uns im Wald vielleicht sogar für den Umweg oder gar eine Umkehr.
Die Unscheinbarkeit des Themas Vertrauen zeigt sich für uns Menschen auch manchmal überraschend positiv in Zeiten der Not oder Unsicherheit darin, dass es sich als Gefühl von Zuversicht, Mut oder Hoffnung bemerkbar macht und uns in einer dunklen Nacht den Lichtstreifen am Horizont schenkt.
Die Antagonistin von Vertrauen ist die Angst oder Unsicherheit – sie ist als dysfunktionale Angststörung leider eine weitverbreitete psychische Erkrankung in der heutigen Zeit. Angst betrifft viele Bereiche:
Zum Beispiel die Angst vor:
- einem Verlust
- einer schlimmen Erkrankung
- dem Tod
- dem Tag
- Einsamkeit
- einem Scheitern oder Versagen usw. ...
Angst zu empfinden, fördert generell ein Bedürfnis nach Sicherheit und Kontrolle. Dieses Bedürfnis hat durchaus seinen Platz, doch ist die Sicherheit durch Kontrolle nur temporär verfügbar und führt dauerhaft zu weiterem Kontrollbedürfnis und damit einem Festhalten der Kontrollnotwendigkeit. Im Bild mit der Waldbrücke würde das einem Geländer entsprechen, das wir benötigen, doch es würde uns schwerfallen, dieses Geländer loszulassen, da es uns Sicherheit spendet.
Vertrauen hingegen fördert Loslassen. Denn Sicherheit entsteht nun nicht durch die Gewissheit, sich am Geländer festhalten zu können, sondern durch die Erfahrung von Balancefähigkeit beim Gehen – eine völlig andere Erfahrung. Dennoch bedeutet das sich Anvertrauen immer ein Risiko und ein sich einlassen Können auf die eigene Verletzlichkeit. Nur mit dieser Art von Risiko ist es möglich zu erleben, dass alles gut gehen kann, selbst wenn eine Situation fraglich oder sogar aussichtslos erscheint.
Bei unserem Waldspaziergang ohne Geländer brauche ich Vertrauen in die Holzstämme und die eigene Balancefähigkeit. Und was ist, wenn ich nicht vertrauen kann, dass es klappen wird? Sie denken, dann geht es nicht weiter? Bei mangelndem Vertrauen bzw. fehlendem Know-how für alternative Möglichkeiten mag es im Kopf zunächst tatsächlich nicht weitergehen. Manchmal aber doch, oft ganz anders als gedacht.
Mit Spaß und Vertrauen
Das erinnert mich an eine Familien-Rundreise über Sizilien in einem Leihauto vor vielen Jahren, nach meinem Psychologie-Vordiplom, als ich Anfang 20 war. Ich war die ganze Zeit die Chauffeurin, so auch in Palermo. Da hieß es cool zu bleiben, mit sechs Wagen nebeneinander, gequetscht auf dreispurigen Straßen, hupenden Fahrern (alles Männer!) – und Kreuzungen, auf denen das rote Ampellicht meistens von Fahrern wie auch Fußgänger*innen ignoriert wurde – alles extrem laut, unübersichtlich und für deutsche Gewohnheiten ganz schön chaotisch.
Am Anfang hatte ich durchaus die Sorge, ob ich alle richtig machte und dass das alles so funktionierte, wie ich es tat. Aber schnell dachte ich: „Wenn ich das genauso mache wie die, dann läuft es“. Und weil alles reibungslos funktionierte, fasste ich nach kurzer Zeit immer mehr Vertrauen in mich selbst wie auch in die anderen Fahrer.
Es war großartig, in all dem Verkehrsgewusel unterwegs zu sein, und ich hatte totalen Spaß. Ich fand es super, unter diesen chaotischen Bedingungen durch die Stadt zu fahren: „Endlich mal keine Regeln!“
Wenn ich jetzt daran zurückdenke, frage ich mich tatsächlich, wie genau ich das damals gemacht habe. Warum ich keine Angst vor dem Chaos und den ganzen unberechenbaren Autos hatte. Die Antwort ist simpel: Es war einfach kein Thema für mich. Das Vertrauen in mich und die Situation hatte getragen. Auch wenn ich in diesem Verkehr wohl nicht so souverän wie die Sizilianer agiert hatte, war ich Teil eines in sich funktionierenden Durcheinanders und erreichte mein Ziel ohne Unfall.
Was wäre wohl geschehen, wenn ich einen Fehler gemacht hätte? Oder die anderen? Doch ich hatte mich sicher gefühlt. Mit Angst und einem starkem Kontrollbedürfnis wäre ich möglicherweise gar nicht erst losgefahren.
Oder vielleicht hätte ich auch ein anderes Auto gerammt und mir wäre gar das Auto außer Kontrolle geraten. Das hätte mich dann noch mehr verunsichert, was Straßenverkehr und meine eigenen Fahrfähigkeiten anbelangt. Oder es ist auch vorstellbar, dass ich die Autofahrt verkrampft und voller Angst irgendwie ohne Schaden überstanden und sich dieser Tag in meinem Gedächtnis als äußerst negative Erfahrung eingegraben hätte.
Natürlich können Sie auch denken, ich hätte einfach Glück gehabt, und das hatte ich wohl auch wirklich. Aber trotzdem bin ich überzeugt, dass alles vor allem deswegen gut ging, weil ich mich mit Spaß und Vertrauen in meine Fähigkeiten in den Verkehrstrubel gestürzt hatte und durch ihn meine eigene Lebendigkeit anregen ließ. Das Unvorhergesehene war in dieser Konstellation für mich eine Herausforderung, die ich annahm, und machte das Erlebnis für mich zu einer guten Erfahrung.
Unterschiedliche Lebenslinien
Wäre meine Interpretation der Lage in einer solchen Situation aufgrund von negativen Vorerfahrungen von mehr Zweifel geprägt gewesen, wäre das Ganze in meinem Kopf wohl anders verlaufen und ich hätte eine schlechte Erfahrung machen können. Denn leider kann fehlendes Vertrauen aufgrund einer negativen Prägung zu einer Gewohnheit und dann schlimmstenfalls einer Lebenshaltung werden.
Fehlendes Vertrauen wird in diesem Fall paradoxerweise zu etwas Vertrautem: „Manchmal fühlt es sich so an, als ob ich die Negativität nicht loslassen will“, sagte einmal ein Klient zu mir. Solch ein fehlendes Vertrauen führt in der Folge dazu, dass die Betroffenen in ihren Bewertungen im Auf und Ab des Lebens von Tal zu Tal rutschen – anstatt von Berg zu Berg immer wieder auf den Gipfel hochzuklettern.
Sie merken dabei nicht, dass es beides gibt: Berg und Tal, wie auch die Ebenen dazwischen. In der biografischen Arbeit mit meinen Klienten arbeite ich daher, im Bestreben, die dahinterstehende Sichtweise als Vertrauensverlust greifbar zu machen, mit drei verschiedenen Lebenslinien, mit denen sich Ereignisse und deren Bewertungen abbilden lassen.
Da ist zum einen die Linie der Fakten, also die wertungsfreie Information über die Ereignisse selbst, so wie zum Beispiel Geburt, Kindergarten, Einschulung, Hochzeit, aber auch Begebenheiten wie Trennungen, Unfälle, Erkrankungen oder Umzüge.
Die zwei anderen Linien enthalten nun zwei verschiedenen Wertungsperspektiven und damit unterschiedliche Interpretationen. Die eine Linie ist die Linie der Ressourcen: Sie bildet die positiven Aspekte der Ereignisse ab, Erinnerungen an Situationen, die Kraft gegeben haben, in denen die Person zum Beispiel Geborgenheit oder Freiheit erlebt, Vertrauen in die Welt oder auch in sich gefasst hat und aus denen sie später schöpfen kann.
Die andere Linie ist das perspektivische Gegenstück dazu: Sie ist die Linie, auf der negative Erinnerungen sowie unangenehme Gefühle wie Angst oder Schmerzen als Teil der erlebten Traumata dokumentiert werden, die das Vertrauen der Person in sich selbst, in andere Menschen oder die Welt eher geschwächt und zu Selbstzweifeln geführt haben. Ob die Fakten aus der ersten Linie sich in einer der zwei anderen Linien abbilden, ist jedoch nicht vorgegeben. Eine Kündigung im Job kann der Beginn eines anhaltenden sozialen Abstiegs sein – oder auch eines Erfolgsweges, weil sich dadurch ganz neue und viel bessere Perspektiven ergeben haben. Und nicht selten bergen unsere Erfahrungen sowohl positive wie negative Aspekte und können sich somit auch in beiden Linien niederschlagen.
Für mich gehört meine Autofahrt in Palermo als positive Vertrauenserfahrung zu meinen Ressourcen, sie hätte aber auch zu etwas werden können, was mich nachhaltig verunsichert und belastet hätte.
Ein Bekannter erzählte mir von einer Situation, als ein aus einer Ausfahrt herauskommendes Auto seinen kleinen Sohn beinahe überfahren hätte. Nach dem ersten Schreck war er von dem Gefühl durchdrungen, das sei ein ganz großartiger Tag, weil eben nichts passiert war. Und er hatte es als Beispiel dafür abgespeichert, dass wir Menschen zumeist im Leben weit mehr solcher glücklicher Zufälle erleben, die wir nur viel schneller vergessen als die negativen Erfahrungen, an die wir uns noch lange und schmerzhaft erinnern.
Solch einen Beinahe-Unfall als glückliche Fügung zu bewerten, dazu wäre er ohne das notwendige Grundvertrauen nicht in der Lage gewesen. Und gleichzeitig erzeugte die Tatsache, dass er es so sehen konnte, wieder zusätzliches Vertrauen für ihn in sein weiteres Leben, es war sozusagen eine vertrauensbildende Maßnahme.
Perspektivdreh
Auch wenn uns natürlich im Laufe unseres Lebens immer wieder Dinge passieren, die wir nicht beeinflussen konnten – auf die Frage, ob wir sie als gute oder schlechte Erfahrungen abspeichern, haben wir durchaus einen Einfluss.
„Jeder Mensch erfindet sich früher oder später eine Geschichte, die er für sein Leben hält“, hat der Schweizer Schriftsteller Max Frisch geschrieben. Das „erfinden“ klingt da ein wenig so, als ginge es dabei darum, sich Ereignisse in einer Biografie frei von allen Fakten auszudenken. Das gibt es zwar auch, aber dann ist das Betrug und Hochstapelei, und das ist hier nicht gemeint.
Doch aus ein und derselben Faktenlinie eines Lebens lassen sich nun einmal unterschiedliche Erzählungen und Bewertungen ziehen. Das hängt davon ab, auf welche Weise wir etwas wahrnehmen, uns später daran erinnern und wie wir uns selbst und anderen dann davon erzählen. Über unser Leben etwas zu erzählen bedeutet immer, eine (unbewusste) Entscheidung darüber vorzunehmen, wie wir es dabei interpretieren und bewerten, und in der Konsequenz können wir wahrnehmen, ob uns das stärkt, schwächt oder gar nicht weiter tangiert.
Das alles prägt mit der Zeit unser Selbstbild, das heißt das Bild von uns, das wir für uns und andere als Identität entwerfen. Und es prägt auch die Haltung, mit der wir uns zu weiteren Erfahrungen in unserem Leben stellen und sie so zu weiteren guten oder schlechten Erfahrungen machen können.
Wenn ich das so schreibe, geht es mir aber überhaupt nicht um eine viel zu simple Botschaft wie: Schauen Sie sich doch einfach öfter mal das redensartliche halbvolle Glas an, und schon ist alles gut und Ihr Leben würde besser.
Stattdessen möchte ich Sie ermutigen, den Zusammenhang zwischen den drei Linien zu erkennen und öfter mal im Blick auf frühere oder auch im Moment zu machende Erfahrungen eine Perspektive einzunehmen, die neben der Belastung auch die vorhandene Füllung des Glases zeigt. Tatsächlich könnten wir uns alle sogar vornehmen, jedes Mal beide Seiten anschauen, die positiven wie die negativen Aspekte – das ist ja nur fair, es geht hier nicht um ein „entweder ist es Belastung oder Ressource“.
Denn in dem Moment, wo Sie es schaffen, auch die Füllung zu sehen, kann sich ihr Gefühl zu den Ereignissen verändern und damit Ihr Vertrauen in Sie selbst und Ihr Leben eine Stärkung erfahren. Wenn Sie vor allem auf die negativen Aspekte, also nur auf das halbleere Glas schauen, ist das eine Perspektive, die das Vertrauen schwächen kann.
Das wird schnell zum Selbstläufer und die Wahrnehmung geht dann fast automatisch immer mehr auf das Negative. Den Perspektivdreh haben die meisten von uns zumindest irgendwann auch schon einmal beherrscht, doch dann sind vielleicht einige Dinge schiefgegangen und er ist verloren gegangen. Er lässt sich jedoch durchaus erlernen, manchmal allein – und manchmal auch nur mit professioneller Hilfe.
So oder so: Mit dem Blick darauf, was in Ihrem Leben schon alles gut gegangen ist, was Sie alles geschafft haben oder wo Sie Glück hatten, können Sie Ihren inneren Vertrauenstopf immer wieder neu füllen.